Der Eistobel Isny ist eine beeindruckende Schlucht im Westallgäu, nahe Isny und Maierhöfen. Er wurde durch die Obere Argen geformt, die sich über Jahrtausende tief in den Nagelfluh-Fels eingegraben hat. Heute zählt der Eistobel zu den schönsten Naturdenkmälern der Region und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Familien und Naturliebhaber.
Wie ist der Eistobel entstanden?
Der Eistobel, eine der eindrucksvollsten Schluchten im Allgäu, ist das Ergebnis eines jahrtausendelangen Prozesses, der bis in die letzte Eiszeit zurückreicht. Gewaltige Naturkräfte formten die Landschaft und schufen eine Szenerie aus steilen Felswänden, tosenden Wasserfällen und tiefen Strudellöchern.
Schmelzwasser gräbt sich in die Landschaft
Vor rund 15.000 Jahren bedeckten mächtige Gletscher das heutige Allgäu. Mit ihrem Rückzug setzten riesige Mengen an Schmelzwasser enorme Kräfte frei. Die Wassermassen bahnten sich ihren Weg durch das weiche Gestein und gruben sich immer tiefer in die Erde – die ersten Anzeichen des heutigen Eistobels entstanden.
Nagelfluh – Der Fels der Schlucht
Das Gestein, durch das sich die Obere Argen ihren Weg bahnte, ist der sogenannte Nagelfluh – eine Art natürlich zementierter Kies, der wie ein überdimensionaler Konglomeratstein wirkt. Durch die Kraft des Wassers wurde dieses Material nach und nach ausgewaschen und abgetragen, wodurch die charakteristischen Felsformationen entstanden.
Eine Schlucht nimmt Form an
Im Laufe der Jahrtausende formte das Wasser immer tiefere Schluchten, Strudellöcher und Gumpen. Die ständige Erosion in Verbindung mit der Strömung ließ steile Wände und beeindruckende Wasserfälle entstehen, die heute zu den Highlights der Region gehören.
Ein Naturdenkmal im Wandel
Doch der Eistobel ist kein statisches Naturdenkmal – er verändert sich bis heute. Nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze verstärkt sich die Erosion, Steine werden weiter abgeschliffen, und die charakteristischen Wasserbecken vergrößern sich. Die Natur arbeitet unaufhörlich weiter an diesem einzigartigen Schauspiel und macht den Eistobel zu einem lebendigen Zeugnis der Erdgeschichte.
Was macht den Eistobel in der Nähe von Isny so besonders?
Der Eistobel zählt zu den beeindruckendsten Naturlandschaften im Allgäu. Auf einer Länge von rund drei Kilometern bietet die Schlucht eine spektakuläre Kulisse aus steilen Felswänden, tosenden Wasserfällen und urwüchsiger Natur.
Besonders markant sind die sechs großen Wasserfälle, die in die Tiefe stürzen, sowie zahlreiche kleinere Kaskaden, die sich ihren Weg durch den Fels bahnen. Die bis zu 130 Meter hohen Felswände aus Nagelfluh-Gestein verleihen dem Eistobel eine dramatische Szenerie, während sich im Laufe der Jahrtausende tiefe Strudellöcher und Gumpen im Gestein gebildet haben – stille Zeugen der unaufhörlichen Kraft des Wassers.
Die üppige Vegetation aus Moosen, Farnen und seltenen Pflanzen profitiert vom feuchten Klima der Schlucht und verleiht der Landschaft einen beinahe verwunschenen Charakter. Im Sommer sorgt das kühle Wasser für eine erfrischende Wanderung, während der Eistobel im Winter mit vereisten Wasserfällen und bizarren Eiskristallen eine fast märchenhafte Atmosphäre schafft.
Dank gut ausgebauter Stege, Brücken und Aussichtspunkte ist die Schlucht ein ideales Ziel für Wanderer, Naturliebhaber und Familien. Der Eistobel zeigt sich dabei das ganze Jahr über von einer neuen, faszinierenden Seite – ein echtes Juwel im Westallgäu.
- Spektakuläre Wasserfälle – Sechs große Wasserfälle und viele kleinere Kaskaden stürzen in die Tiefe.
- Steile Felswände – Bis zu 130 Meter hoch!
- Strudellöcher und Gumpen – Über Jahrtausende vom Wasser geformte Vertiefungen im Fels.
- Einzigartige Natur – Moose, Farne und seltene Pflanzen gedeihen im feuchten Klima der Schlucht.
- Ganzjährig beeindruckend – Im Sommer kühlend, im Winter mit vereisten Wasserfällen besonders mystisch.
Wanderungen im Eistobel – Die schönsten Wege durch die Schlucht
Der Eistobel bietet mehrere Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen. Von der klassischen Rundtour durch die Schlucht bis hin zu längeren Strecken, die weiter ins Westallgäu führen – für jeden Wanderer ist etwas dabei.
1. Klassische Eistobel-Wanderung (ca. 3 km, 1,5 – 2 Stunden)
Die klassische und beliebste Wanderroute startet am Parkplatz Eistobel in Grünenbach. Von hier aus führt der Weg entlang der Obere Argen, vorbei an rauschenden Wasserfällen, steilen Felswänden und natürlichen Strudellöchern. Über Brücken und Stege gelangt man immer tiefer in die Schlucht, während das Wasser unter einem tobt.
Höhepunkte der Tour:
Der große Wasserfall – Ein beeindruckendes Naturschauspiel, bei dem das Wasser über 15 Meter in die Tiefe stürzt.
Die Nagelfluhfelsen – Ein einzigartiges Gestein, das wie ein riesiger, verbackener Kieselstein wirkt.
Mystische Strudellöcher – Rund geschliffene Wasserbecken, die sich über Jahrtausende geformt haben.
Hängebrücken und Stege – Sie ermöglichen spektakuläre Ausblicke auf die Schlucht.
Die Wanderung ist gut gesichert, aber festes Schuhwerk wird dringend empfohlen, da die Wege oft feucht und rutschig sein können. Besonders mit Kindern sollte man aufpassen, da einige Passagen steil sind.
- Schwierigkeit: Mittel – gut gesicherte Wege, teilweise rutschig, festes Schuhwerk empfohlen
- Geeignet für: Familien mit größeren Kindern, Naturfreunde, Fotografen
2. Rundwanderung Eistobel – Riedholzer Kugel (ca. 10 km, 3,5 – 4 Stunden)
Diese erweiterte Tour kombiniert die Schluchtwanderung mit einem Aufstieg auf die Riedholzer Kugel (1.067 m), die einen atemberaubenden Blick über das Westallgäu bietet.
- Start: Parkplatz am Eistobel
- Route: Durch den Eistobel – weiter zum Gipfel der Riedholzer Kugel – Rückweg über Feld- und Waldwege
- Höhepunkte: Eistobel-Schlucht, Panoramablick auf die Alpen
- Schwierigkeit: Mittel bis anspruchsvoll – längerer Anstieg, Trittsicherheit erforderlich
- Geeignet für: Wanderer mit guter Kondition, Natur- und Aussichtsliebhaber
3. Panoramaweg Eistobel – Jugetbachschlucht (ca. 12 km, 4 Stunden)
Diese Wanderung verbindet zwei beeindruckende Schluchten: den Eistobel und die weniger bekannte, aber ebenfalls schöne Jugetbachschlucht.
- Start: Parkplatz Argentobelbrücke
- Route: Durch den Eistobel – Aufstieg Richtung Iberg – durch die Jugetbachschlucht zurück
- Höhepunkte: Zwei Schluchten an einem Tag, abwechslungsreiche Landschaft
- Schwierigkeit: Mittel – längere Tour, einige Anstiege
- Geeignet für: Wanderer, die eine längere Tour mit vielen Naturerlebnissen suchen
4. Familienfreundliche Kurztour (ca. 1,5 km, 45 Minuten)
Ideal für Familien mit kleineren Kindern oder Besucher, die den Eistobel ohne lange Wanderung erleben möchten.
- Start: Parkplatz Argentobelbrücke
- Route: Leichter Rundweg entlang der ersten Wasserfälle und Gumpen
- Höhepunkte: Kurze, aber eindrucksvolle Einblicke in die Schlucht
- Schwierigkeit: Leicht – kurze Strecke, wenige Höhenmeter
- Geeignet für: Familien mit kleinen Kindern, ältere Menschen, Spaziergänger
Mit Kinderwagen durch Eistobel – Ist es möglich?
Leider ist der Eistobel nicht kinderwagentauglich. Die Wanderwege führen über schmale, teils steile Pfade, Treppen, Brücken und unebene Abschnitte, die für Kinderwagen ungeeignet sind. Zudem können die Wege bei feuchtem Wetter rutschig sein.
Alternative für Familien mit kleinen Kindern:
👶 Trage oder Kraxe empfohlen: Für Kleinkinder eignet sich eine Kindertrage oder Kraxe, da so die gesamte Schlucht erkundet werden kann.
🚶♂️ Kurze Familientour: Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann einen Teil des Weges erkunden – z. B. den Bereich um den Einstieg beim Infopavillon an der Argentobelbrücke.
Falls du eine kinderwagenfreundliche Wanderung suchst, gibt es in der Umgebung barrierearme Wege, z. B. am Alpsee bei Immenstadt oder entlang der Oberen Argen außerhalb des Eistobels.
Die Wasserfälle
Der Eistobel bei Isny und Maierhofen hat insgesamt sechs größere Wasserfälle, die sich entlang der Schlucht erstrecken. Der beeindruckendste ist der größte Wasserfall, an dem das Wasser etwa 15 Meter in die Tiefe stürzt. Neben diesen markanten Wasserfällen gibt es zahlreiche kleinere Kaskaden und Strömungen, die das Landschaftsbild prägen und dem Eistobel seinen einzigartigen, wilden Charakter verleihen.
Neben den sechs größeren Wasserfällen gibt es im Eistobel zahlreiche kleinere Wasserfälle und Kaskaden. Diese entstehen durch die vielen Höhenunterschiede im Flusslauf der Obere Argen und die einzigartigen Nagelfluh-Felsen. Besonders nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze verstärken sich diese Strömungen und verleihen der Schlucht eine noch beeindruckendere Dynamik.
Viele der kleineren Wasserfälle und Strudelbecken haben sich über Jahrtausende geformt und bieten spektakuläre Fotomotive. Zudem tragen sie zur besonderen Atmosphäre des Eistobels bei, da überall das Wasser leise plätschert oder über Felsen hinabstürzt.
Wenn du ein Fan von versteckten Naturschätzen bist, lohnt es sich, genau hinzusehen – oft entdeckt man am Wegesrand kleine, verborgene Wasserfälle, die abseits der großen Touristenpunkte liegen.
Die Argentobelbrücke – Tor zum Eistobel
Hoch über der Schlucht des Eistobels spannt sich die Argentobelbrücke, die als zentrale Verbindung und wichtiger Ausgangspunkt für Wanderungen dient. Sie befindet sich an der Straße zwischen Maierhöfen und Grünenbach und markiert den offiziellen Zugang zu einem der spektakulärsten Naturdenkmäler im Allgäu.
Direkt am Infopavillon nahe der Brücke befindet sich ein Parkplatz, von dem aus Besucher ihre Tour in die beeindruckende Schlucht starten können. Von der Brücke aus bietet sich ein erster, atemberaubender Blick auf den Eistobel, dessen steile Felswände und rauschende Wasserfälle bereits erahnen lassen, welche Naturgewalten hier gewirkt haben.
Innerhalb der Schlucht sorgen mehrere kleinere Brücken und Stege dafür, dass Wanderer sicher den Fluss überqueren und die Landschaft aus verschiedenen Perspektiven erleben können. Diese Übergänge ermöglichen spektakuläre Einblicke in die Kraft des Wassers, das sich über Jahrtausende seinen Weg durch das Gestein gebahnt hat. Die Argentobelbrücke bleibt jedoch der erste und wohl eindrucksvollste Aussichtspunkt, bevor es hinab in die wilde Schönheit des Eistobels geht.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Der Eistobel ist von November bis Ende April geschlossen.
Die Eintrittspreise für den Eistobel betragen:
- Erwachsene: 3,50 €
- Kinder: 1,50 €
- Gruppen ab 30 Personen: 3,00 € pro Person
- Inhaber der Allgäu-Walser-Card: 2,00 €
Parken in der Nähe des Eistobels
Für Besucher des Eistobels stehen zwei Hauptparkplätze zur Verfügung:
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Parkplatz am Infopavillon an der Argentobelbrücke: Dieser befindet sich zwischen Maierhöfen und Grünenbach an der Hauptstraße 85, 88167 Grünenbach. Die Parkplätze sind kostenlos.
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Wanderparkplatz in Schüttentobel: Eine alternative Startmöglichkeit bietet dieser Parkplatz in Schüttentobel, 88167 Grünenbach. Auch hier sind die Parkplätze kostenlos.
Beste Besuchszeit & Tipps
Sommer: Perfekt für eine Wanderung mit Badepause an den ruhigeren Wasserstellen.
Winter: Der Eistobel macht seinem Namen alle Ehre – vereiste Wasserfälle und schneebedeckte Felsen sorgen für eine märchenhafte Stimmung (Zugang aber nur bei guten Bedingungen!).
Frühling & Herbst: Weniger Besucher, aber genauso beeindruckend.
Hunde sind erlaubt, aber bitte anleinen.
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