Wandern im Allgäu: Unsere besten Tipps für eure Touren
Wandern im Allgäu bietet über 876 Kilometer markierte Wanderwege für jeden Anspruch. Von gemütlichen Familientouren durch sanfte Hügellandschaften bis zu anspruchsvollen Gipfelwanderungen auf über 50 Berge über 2.000 Meter – hier findet jeder seine perfekte Route.
Ich lebe seit vielen Jahren im Allgäu und teile in diesem Guide meine besten Wandertipps und Insidererfahrungen mit euch.

Wenn ich gefragt werde, warum ich so gerne im Allgäu lebe und wandere, fällt mir die Antwort leicht: Nirgendwo sonst findet ihr auf so kompaktem Raum eine solche Vielfalt. Morgens könnt ihr noch gemütlich durch sanfte Hügellandschaften spazieren und nachmittags auf einem alpinen Gipfel stehen. Dazwischen liegen glitzernde Bergseen, tosende Wasserfälle und urige Sennalpen, wo der Käse noch von Hand gemacht wird.
Ich lebe seit vielen Jahren im Allgäu und bin hier unzählige Wanderungen gegangen – von kurzen Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Bergtouren. In diesem ausführlichen Guide teile ich meine Erfahrungen und Tipps mit euch, damit ihr das Beste aus eurem Wanderurlaub im Allgäu herausholt.
Inhalt auf einen Blick
- Warum das Allgäu zum Wandern einfach perfekt ist
- Die drei Höhenlagen: Findet eure Lieblingswege
- Die Wandertrilogie Allgäu: Ein besonderes Wegenetz
- Die beliebtesten Wanderregionen im Allgäu
- Wandern im Allgäu für verschiedene Bedürfnisse
- Meine Lieblingstouren im Allgäu
- Praktische Tipps aus meiner Erfahrung
- Häufig gestellte Fragen zum Wandern im Allgäu
- Weitere Wanderinfos im Allgäu
- Wandern nach Zielgruppen
Warum das Allgäu zum Wandern einfach perfekt ist

© Ralf Ruppert / Pixabay
Was das Allgäu als Wanderregion auszeichnet, ist die unglaubliche Abwechslung. Ihr könnt hier wirklich jeden Tag eine komplett andere Landschaft erleben: Die sanften Moränen-Hügel des Westallgäus, die glitzernden Seen im Voralpenland, die schroffen Gipfel der Allgäuer Hochalpen – alles liegt nah beieinander.
Das macht die Region besonders attraktiv für alle, die nicht jeden Tag auf einen Gipfel wollen, aber trotzdem alpine Landschaften lieben. Und selbst wenn das Wetter mal nicht mitspielt (was im Allgäu durchaus vorkommt!), gibt es genug Alternativrouten in niedrigeren Lagen.
Was ich am Allgäu besonders schätze:
- Über 876 Kilometer markierte Wanderwege auf der Wandertrilogie Allgäu
- Mehr als 50 Berggipfel über 2.000 Meter – aber genauso viele gemütliche Talwanderungen
- Urige Sennalpen, wo ihr noch echten Allgäuer Bergkäse bekommt
- Spektakuläre Naturschauspiele: Wasserfälle, Schluchten, Moore
- Hervorragende Infrastruktur mit Bergbahnen, Hütten und gut markierten Wegen
- Die beste Zeit zum Wandern? Ich persönlich liebe den Zeitraum von Mai bis Oktober. Im Frühling blühen die Krokusse auf dem Hündle (ein echter Hingucker!), im Sommer locken die Bergseen zum Baden, der Herbst taucht die Wälder in goldene Farbtöne, und bis in den Oktober hinein habt ihr oft glasklare Fernsichten.
Die drei Höhenlagen: Findet eure Lieblingswege
Beim Wandern im Allgäu könnt ihr aus drei verschiedenen Höhenlagen wählen. Ich stelle euch alle drei vor, damit ihr wisst, was euch erwartet.
[TABELLE – Volle Breite]
Schwierigkeitsgrad Höhenmeter Gehzeit Kondition Ideale Regionen Für wen?
Leicht bis 500m 2-4h Gering Westallgäu, Unterallgäu Familien, Anfänger, Senioren
Mittel 500-900m 4-6h Mittel Voralpenland, Grünten Geübte Wanderer
Schwer 900m+ 6-8h+ Gut-Sehr gut Oberallgäu, Hochalpen Erfahrene Bergsteiger
Hügellandschaft und Alpenvorland (400-800 m)

Hier bin ich besonders gerne unterwegs, wenn ich mal keine Lust auf schweißtreibende Anstiege habe oder das Wetter in den Bergen unsicher ist. Die sanften Hügel bieten trotz moderater Steigungen wunderbare Panoramablicke auf die Alpenkette.
Ihr wandert durch saftige Wiesen, vorbei an barocken Kirchen und malerischen Seen. Das Westallgäu ist noch deutlich weniger touristisch als die Region um Oberstdorf – hier findet ihr Ruhe und Ursprünglichkeit. Perfekt für Genusswanderer, Familien mit Kindern und alle, die Kultur und Natur verbinden möchten.
Meine Lieblingsregionen in dieser Höhenlage: Westallgäu rund um Isny und Wangen, das nördliche Ostallgäu bei Marktoberdorf, die Gegend um Bad Wurzach
Voralpenland mit Mittelgebirge (800-1.500 m)
Diese mittlere Höhenlage ist mein persönlicher Favorit, wenn es um Abwechslung geht. Hier bekommt ihr das Beste aus beiden Welten: Ihr seid schon richtig in den Bergen, aber die Touren sind meist auch ohne Extremkondition machbar.
Die Routen führen oft an spektakulären Wasserfällen vorbei, durch tiefe Tobel (so heißen bei uns die Schluchten) und auf aussichtsreiche Gipfel. Viele dieser Berge könnt ihr auch mit Bergbahnen erreichen – ideal, wenn ihr mit Kindern oder weniger konditionsstarken Wanderern unterwegs seid.
Beliebte Ziele, die ich empfehlen kann: Grünten (der „Wächter des Allgäus“), Hündle mit seiner Krokusblüte im Frühling, Imberger Horn, die Gegend rund um den Alpsee bei Immenstadt
Hochalpine Gipfelwelten (1.500-2.600 m)

Jetzt wird’s ernst: Die Allgäuer Hochalpen sind echtes alpines Terrain. Hier braucht ihr Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition. Aber wer sich das zutraut, wird mit atemberaubenden 360-Grad-Panoramen belohnt.
Ich gehe diese Touren nur bei stabiler Wetterlage und mit guter Vorbereitung. Unterschätzt die Berge nicht – auch wenn das Allgäu „nur“ die deutschen Alpen sind, seid ihr hier in ernsthaftem Gelände unterwegs. Mehr über alpine Wanderungen erfahrt ihr auf meiner Seite Wandern Oberallgäu.
Top-Gipfel für erfahrene Bergwanderer: Hochvogel (2.592 m), Mädelegabel (2.645 m), Großer Krottenkopf (2.656 m), Nebelhorn (2.224 m)
Die Wandertrilogie Allgäu: Ein besonderes Wegenetz

Die Wandertrilogie Allgäu ist etwas Besonderes: Sie führt nicht einfach von A nach B, sondern ist ein Netz, das die ganze Region erschließt. Das finde ich genial, denn ihr könnt euch eure eigene Route zusammenstellen und zwischen den drei Hauptwegen hin- und herwechseln.
Auf insgesamt 876 Kilometern und 54 Etappen verbinden drei farblich markierte Routen die verschiedenen Landschaften miteinander. Durch sogenannte „Leitern“ (Verbindungswege) könnt ihr flexibel von einer Route zur anderen wechseln.
Wiesengänger Route (grün) – 438 km, 22 Etappen
Die gemütlichste der drei Routen – perfekt für alle, die lieber weit als hoch laufen. Ich mag diese Route besonders im Frühsommer, wenn die Wiesen blühen und die Luft nach Heu duftet.
Ihr wandert durch die sanfte Hügellandschaft des West- und Ostallgäus, vorbei an Mooren, durch stille Wälder und über weite Wiesenlandschaften. Am Wegrand liegen barocke Kirchen, imposante Klöster und mittelalterliche Städtchen – Kultur und Natur im Einklang.
Schwierigkeitsgrad: Leicht bis mittel
Höhenlage: 400-900 m
Mein Tipp: Diese Route ist ideal für Wandereinsteiger und alle, die es entspannt mögen
Wasserläufer Route (blau) – 406 km, 26 Etappen
Das ist meine persönliche Lieblingsroute! Sie führt durchs Voralpenland mit seinen vielen Seen, entlang rauschender Gebirgsbäche und durch beeindruckende Schluchten.
Ihr kommt an den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau vorbei, durchwandert Moorlandschaften und erklimmt Panoramaberge mit fantastischen Ausblicken. Die Abwechslung ist einfach großartig.
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Höhenlage: 700-1.600 m
Mein Tipp: Plant genug Zeit für Pausen an den Seen ein – manchmal ist eine Badehose im Rucksack keine schlechte Idee
Himmelsstürmer Route (rot) – 358 km, 24 Etappen
Die anspruchsvollste Route durchquert die Allgäuer Hochalpen und den Naturpark Nagelfluhkette. Sie führt über schroffe Grate, zu einsamen Bergseen und auf majestätische Gipfel mit Weitblick bis in die Schweiz.
Diese Route ist nichts für Gelegenheitswanderer. Ihr braucht alpine Erfahrung, sehr gute Kondition und die richtige Ausrüstung. Dafür erlebt ihr die Bergwelt in ihrer ursprünglichsten Form.
Schwierigkeitsgrad: Schwer bis sehr schwer
Höhenlage: 1.000-2.600 m
Mein Tipp: Übernachtet auf den Hütten – dann könnt ihr die Sonnenauf- und -untergänge in den Bergen genießen
Die beliebtesten Wanderregionen im Allgäu
Das Allgäu lässt sich in verschiedene Wanderregionen einteilen, die jeweils ihren eigenen Charakter haben:
Die 5 beliebtesten Wanderregionen im Allgäu:
- Oberallgäu (Oberstdorf, Hindelang) – für alpine Gipfeltouren und anspruchsvolle Bergwanderungen → Mehr zum Wandern im Oberallgäu
- Westallgäu (Isny, Wangen, Lindenberg) – für Genusswanderer und sanfte Hügellandschaften → Mehr zum Wandern im Westallgäu
- Ostallgäu (Füssen, Pfronten) – für Kultur & Natur mit Königsschlössern
- Unterallgäu (Memmingen, Ottobeuren) – für flache Touren und Kulturwanderungen
- Kleinwalsertal (Österreich) – für alpine Erlebnisse mit österreichischem Flair
Wandern im Allgäu für verschiedene Bedürfnisse
Wandern mit Kindern im Allgäu

Als unsere Kinder klein waren, habe ich gelernt: Wandern mit Kindern funktioniert nur, wenn die Touren kindgerecht sind. Das heißt: nicht zu lang, mit Highlights am Wegrand und am besten mit Spielmöglichkeiten oder Wasser.
Das Allgäu bietet dafür ideale Bedingungen. Es gibt zahlreiche Themenwege mit Mitmachstationen, kinderwagentaugliche Routen und spannende Ziele wie Wasserfälle, Burgruinen oder Bergspielplätze. Viele Bergbahnen verkürzen schweißtreibende Aufstiege – so können auch kleinere Kinder großartige Bergerlebnisse haben.
Beliebte Familienwanderungen:
- Buchenegger Wasserfälle – Pritscheln im türkisblauen Wasser garantiert
- Eistobel bei Grünenbach – Spektakuläre Schlucht mit Wasserfällen
- Erlebnisweg Uff d’r Alp am Nebelhorn – Spielstationen für Kinder
- Auerberg mit Feuersteinschlucht – Römerspuren und Kletterfelsen
- Burgruinen Eisenberg – Mittelalter zum Anfassen
Alle Details zu Familienwanderungen findet ihr hier:
- Wandern mit Kindern im Allgäu – Der komplette Familienguide
- Wandern mit Kinderwagen im Allgäu – Kinderwagentaugliche Routen
- Wandern mit Kindern zu Wasserfällen – Die spektakulärsten Wasserfälle
- Wandern mit Kindern an Seen – Badespaß inklusive
Wandern für Senioren im Allgäu
Für ältere Wanderer oder Menschen mit eingeschränkter Kondition bietet das Allgäu ebenfalls hervorragende Möglichkeiten. Ich kenne viele ältere Wanderer, die hier regelmäßig unterwegs sind.
Die sanften Routen in der mittleren und unteren Höhenlage sind gut machbar, die Wege sind meist gut ausgebaut, und es gibt regelmäßig Einkehrmöglichkeiten. Viele Bergbahnen ermöglichen auch mit wenig Anstrengung tolle Gipfelerlebnisse.
Besonders geeignete Touren:
- Alpseerunde – Flach und kinderwagentauglich
- Hopfensee-Umrundung – Wunderschöne Seepromenade
- Buchenbergalm – Mit Bergbahn erreichbar
- Panoramaweg Balderschwang – Gemütlich mit grandioser Aussicht
→ Alle Tipps zum Wandern für Senioren im Allgäu
Meine Lieblingstouren im Allgäu

Über die Jahre habe ich unzählige Wanderungen im Allgäu gemacht. Hier stelle ich euch eine Auswahl meiner Favoriten vor – sortiert nach Schwierigkeit.
Leichte Touren (bis 500 Höhenmeter)
Buchenegger Wasserfälle Rundweg
Eine meiner Lieblingstouren, die ich auch Besuchern immer empfehle. Die 7 km lange Runde zu den türkisblauen Wasserfällen ist technisch einfach, aber landschaftlich ein Highlight. Plant etwa 3-4 Stunden ein und nehmt im Sommer Badesachen mit – das Wasser ist zwar kalt, aber verlockend!
Länge: 7 km | Höhenmeter: 250 m | Dauer: 3-4 Std.
Alpseerunde mit Schlossblick
Gemütliche Seeumrundung mit traumhaftem Blick auf Schloss Neuschwanstein. Perfekt für Familien und Genießer. Dauert etwa 2-3 Stunden und ist auch mit Kinderwagen machbar (zumindest teilweise).
Länge: 8 km | Höhenmeter: 50 m | Dauer: 2-3 Std.
Hündle zur Krokusblüte
Im Frühling verwandelt sich das Hündle in ein lila-weißes Blütenmeer – ein echtes Naturschauspiel! Ihr könnt mit der Bergbahn hochfahren oder zu Fuß aufsteigen (etwa 3 Stunden). Oben erwartet euch ein herrliches Panorama.
Länge: 5 km (ab Bergstation) | Höhenmeter: 200 m | Dauer: 2-3 Std.
Mittelschwere Touren (500-900 Höhenmeter)
Grünten – Der „Wächter des Allgäus“
Der 1.738 m hohe Grünten bietet dank seiner exponierten Lage einen 360-Grad-Rundblick. Ich bin diese Tour schon oft gegangen und jedes Mal begeistert. Rechnet mit 4-5 Stunden Gehzeit. Oben gibt es eine Einkehrmöglichkeit.
Länge: 11 km | Höhenmeter: 850 m | Dauer: 4-5 Std.
Imberger Horn
Eine aussichtsreiche Bergtour mit lohnender Gipfelkraxelei am Ende. Der letzte Abschnitt ist steil und felsig – ihr braucht Trittsicherheit. Aber die Aussicht von oben (1.655 m) ist grandios! Dauer: etwa 4-5 Stunden.
Länge: 10 km | Höhenmeter: 750 m | Dauer: 4-5 Std.
Schrecksee
Der Schrecksee wird oft als „schönster Bergsee der Alpen“ bezeichnet – und ich muss sagen, er ist wirklich spektakulär. Die Wanderung ist lang (6-7 Stunden), aber nicht besonders schwierig. Plant einen ganzen Tag ein!
Länge: 16 km | Höhenmeter: 850 m | Dauer: 6-7 Std.
Anspruchsvolle Touren (900+ Höhenmeter)
Hochgrat – Höchster Berg der Nagelfluhkette
Der 1.834 m hohe Hochgrat ist eine meiner liebsten anspruchsvollen Touren. Die Gratwanderung erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, belohnt aber mit spektakulären Ausblicken. Gehzeit: 5-6 Stunden. Bei unsicherer Witterung lieber einen anderen Tag wählen!
Länge: 12 km | Höhenmeter: 1.100 m | Dauer: 5-6 Std.
Rubihorn über Oberstdorf
Klassische Oberstdorfer Bergtour mit Blick auf den glasklaren Gaisalpsee. Die 1.957 m und 1.000 Höhenmeter solltet ihr nicht unterschätzen. Dauer: 5-6 Stunden. Oben gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten.
Länge: 13 km | Höhenmeter: 1.000 m | Dauer: 5-6 Std.
Nebelhorn
Einer der bekanntesten Allgäuer Gipfel (2.224 m). Ihr könnt mit der Bergbahn hochfahren oder die komplette Tour vom Tal aus gehen (dann seid ihr 6-8 Stunden unterwegs). Die Aussicht von oben ist einfach gigantisch!
Länge: 15 km (ab Tal) | Höhenmeter: 1.400 m | Dauer: 6-8 Std.
Naturhighlights, die ihr nicht verpassen solltet

Das Allgäu steckt voller Naturwunder. Hier sind meine Highlights:
Wasserfälle und Schluchten
Die Breitachklamm bei Oberstdorf ist die tiefste Felsenschlucht Deutschlands – beeindruckend, aber auch entsprechend touristisch. Die Buchenegger Wasserfälle mag ich persönlich lieber – das türkisblaue Wasser ist einfach traumhaft. Und die Starzlachklamm am Grünten ist noch ein Geheimtipp. Auch das Eistobel bei Grünenbach ist spektakulär, besonders für Familien.
Weitere empfehlenswerte Wasserfälle:
- Sturzbachklamm bei Rettenberg
- Lechfall bei Füssen
- Hinanger Wasserfall
- Rickenbach-Wasserfälle
Bergseen

Der Schrecksee auf 1.813 m ist wirklich spektakulär – die Wanderung dorthin lohnt sich absolut. Der Gaisalpsee unter dem Rubihorn ist glasklarer als das meiste Badewasser. Und der Große Alpsee bei Immenstadt ist perfekt für eine gemütliche Seeumrundung.
Weitere schöne Bergseen:
- Hopfensee bei Füssen (mit Schlossblick!)
- Forggensee (größter Stausee)
- Weißensee mit Felsentor
- Vilsalpsee im Tannheimer Tal
- Attlesee und Kögelweiher
Moore und Hochmoore
Das Eistobel ist nicht nur ein Naturschutzgebiet mit Wasserfällen, sondern auch ein tolles Wanderziel mit Kindern. Das Bad Wurzacher Ried ist eines der größten Moorgebiete Süddeutschlands. Und das Werdensteiner Moos bietet idyllische Spazierwege.
Praktische Tipps aus meiner Erfahrung
Nach so vielen Jahren Wandern im Allgäu habe ich einiges gelernt. Hier meine wichtigsten Tipps:
Anreise und Parken
Das Allgäu ist gut mit Auto und Bahn erreichbar. Große Bahnhöfe gibt es in Kempten, Oberstdorf, Füssen und Lindau. Viele Urlaubsorte bieten Gästekarten mit kostenfreier Nutzung von Bus und Bahn – nutzt das! Parkplätze an beliebten Wanderstartpunkten sind oft schon vormittags voll.
Kosten für Parkplätze: 3-5 Euro pro Tag (an beliebten Punkten)
Die richtige Ausrüstung
Investiert in gute Wanderschuhe – das ist das Wichtigste! Bei alpinen Touren braucht ihr richtige Bergstiefel. Nehmt immer wetterfeste Kleidung mit (das Wetter kann schnell umschlagen), ausreichend Wasser, Verpflegung und ein Erste-Hilfe-Set. Eine Wanderkarte oder GPS-fähiges Gerät schadet nie.
Packliste für Tageswanderungen:
- Feste Wanderschuhe (bei alpinen Touren: Bergstiefel)
- Rucksack (25-35 Liter)
- Wetterfeste Jacke
- Wechselshirt
- Sonnenschutz (Creme, Hut, Sonnenbrille)
- Mindestens 1,5 Liter Wasser
- Verpflegung (Brotzeit, Energieriegel)
- Erste-Hilfe-Set
- Handy (voll aufgeladen!)
- Wanderkarte oder GPS-Gerät
Einkehr auf den Alpen

Die Allgäuer Sennalpen und Berghütten sind ein Highlight! Probiert unbedingt Kässpätzle (mein absolutes Lieblingsessen nach einer Tour), Bergkäse, ein deftiges Käsebrot oder eine Allgäuer Brotzeit. Viele Alpen verkaufen auch ihren selbstgemachten Käse zum Mitnehmen.
Typische Preise auf Allgäuer Alpen:
- Kässpätzle: 8-12 Euro
- Brotzeit: 7-10 Euro
- Bergkäse (pro 100g): 2-3 Euro
- Getränke: 3-5 Euro
Öffnungszeiten: Die meisten Sennalpen sind von Mitte Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet. In den Wintermonaten sind viele geschlossen.
Sicherheit in den Bergen
Unterschätzt die Berge nicht! Informiert euch vorab über Wetter und Wegeverhältnisse. Passt die Tour an eure Kondition an. Respektiert Wegesperrungen. Bei alpinen Touren solltet ihr wirklich Erfahrung haben. Und bitte: Haltet Abstand zu Weidevieh (besonders Mutterkühe mit Kälbern können gefährlich werden).
Wichtige Notrufnummern:
- Bergwacht/Bergrettung: 112
- Alpiner Notruf Österreich: 140
Beste Wanderzeit
Meine Lieblings-Wanderzeit ist Mai bis Oktober. Hochalpine Touren gehe ich am liebsten von Juli bis September. Im Frühling sind die Wege in höheren Lagen oft noch verschneit, und im Spätherbst kann es schon wieder schneien. Aber auch der Winter hat seinen Reiz – dann gibt es Schneeschuhwanderungen!
Wandersaison im Überblick:
- Mai-Juni: Krokusblüte, Almwiesen erwachen, teilweise noch Schnee in Hochlagen
- Juli-August: Hochsaison, alle Wege begehbar, Badeseen warm, viele Touristen
- September-Oktober: Herbstfarben, weniger los, klare Fernsichten, erste Schneefälle möglich
Allgäuer Kultur und Tradition
Was ich am Wandern im Allgäu besonders schätze: Es ist mehr als nur Naturerlebnis. Ihr taucht ein in gelebte Tradition.
Die Alpwirtschaft prägt unsere Landschaft seit Jahrhunderten. Im Sommer werden die Kühe auf die hochgelegenen Alpen getrieben (das nennt man „auftreiben“). Dort wird aus ihrer Milch direkt vor Ort der berühmte Allgäuer Bergkäse hergestellt. Wenn ihr eine bewirtschaftete Sennalpe besucht, könnt ihr oft bei der Käseherstellung zuschauen – faszinierend!
Viele Wanderwege führen durch den Naturpark Nagelfluhkette, einem grenzüberschreitenden Schutzgebiet zwischen Deutschland und Österreich. Die charakteristische Nagelfluh-Gesteinsformation (eine Art Naturzement aus Geröll) verleiht den Bergen ihre markante, oft schroffe Erscheinung.
Allgäuer Brauchtum, das ihr beim Wandern erleben könnt:
- Almauftrieb und Almabtrieb (Mai/September) mit geschmückten Kühen
- Viehscheid in Oberstdorf (größter in Deutschland)
- Alphornblasen auf den Bergen
- Traditionelle Holzschindeldächer auf den Alpen
- Handwerkliche Käseherstellung
Geführte Wanderungen – wenn ihr Begleitung möchtet
Ich wandere zwar meist auf eigene Faust, aber geführte Touren haben auch ihren Reiz:
- Geführte Tagestouren mit lokalen Wanderführern (die kennen jeden Stein!) – ca. 15-30 Euro pro Person
- Themenwanderungen (Kräuterwanderungen, geologische Führungen, Fototouren) – ca. 20-40 Euro
- Hüttentrekking mit Gepäcktransport (sehr entspannt!) – ab 450 Euro für 5 Tage
- Wanderwochen mit festem Programm – ab 600 Euro inkl. Unterkunft
- Individuelle Tourenplanung mit Bergführern – ab 250 Euro pro Tag
Besonders bei alpinen Touren kann ein erfahrener Bergführer Gold wert sein.
Nachhaltigkeit beim Wandern
Das Allgäu setzt auf nachhaltigen Tourismus – und wir sollten alle mithelfen:
Nutzt öffentliche Verkehrsmittel und Wanderbusse
Bleibt auf markierten Wegen (Abkürzungen zerstören die Vegetation)
Respektiert Schutzgebiete und Ruhezonen für Wildtiere
Nehmt euren Müll wieder mit (auch Bananenschalen!)
Verhaltet euch rücksichtsvoll gegenüber Weidetieren
Unterstützt lokale Gastgeber und Produzenten
Tipp: Viele Wanderbusse fahren kostenlos mit Gästekarte – das schont Umwelt und Geldbeutel!
Häufig gestellte Fragen zum Wandern im Allgäu
Wann ist die beste Zeit zum Wandern im Allgäu?
Die beste Wanderzeit im Allgäu ist von Mai bis Oktober. Im Frühling blühen die Krokusse auf den Almwiesen, im Sommer laden Bergseen zum Baden ein, und der Herbst bietet oft glasklare Fernsichten auf die Alpenkette. Für hochalpine Touren empfehle ich Juli bis September, wenn auch die höheren Wege schneefrei sind.
Wie schwer ist Wandern im Allgäu?
Das Allgäu bietet Wanderwege für alle Schwierigkeitsgrade – von flachen Spazierwegen im Alpenvorland bis zu anspruchsvollen Gipfeltouren in den Hochalpen. Die meisten Wege sind gut markiert und gepflegt. Anfänger finden im Westallgäu und am Alpenrand perfekte Bedingungen, während erfahrene Bergwanderer im Oberallgäu auf ihre Kosten kommen.
Was kostet Wandern im Allgäu?
Die meisten Wanderwege im Allgäu sind kostenlos zugänglich. Kosten entstehen für Parkplätze (3-5 Euro), Bergbahnen (15-35 Euro für Berg- und Talfahrt) und Einkehr auf Alpen (8-15 Euro pro Mahlzeit). Einige Schluchten wie die Breitachklamm erheben Eintritt (ca. 5-7 Euro). Insgesamt ist Wandern im Allgäu ein sehr erschwingliches Urlaubserlebnis.
Welche Ausrüstung brauche ich zum Wandern im Allgäu?
Für Tageswanderungen im Allgäu braucht ihr feste Wanderschuhe (bei alpinen Touren Bergstiefel), wetterfeste Kleidung, ausreichend Wasser (mindestens 1,5 Liter), Verpflegung, Sonnenschutz, ein Erste-Hilfe-Set und eine Wanderkarte oder GPS-Gerät. Bei längeren Touren empfehle ich zusätzlich Wanderstöcke und Wechselkleidung.
Kann man im Allgäu mit Kindern wandern?
Ja! Das Allgäu ist perfekt für Familienwanderungen. Es gibt viele Themenwege mit Spielstationen, kinderwagentaugliche Routen und spannende Ziele wie Wasserfälle, Burgruinen oder Spielplätze. Bergbahnen ermöglichen auch kleineren Kindern Gipfelerlebnisse ohne lange Aufstiege. Besonders familienfreundlich sind das Eistobel, die Buchenegger Wasserfälle und der Erlebnisweg am Nebelhorn.
Brauche ich einen Wanderführer fürs Allgäu?
Für die meisten Touren im Allgäu braucht ihr keinen Wanderführer – die Wege sind gut markiert und ausgeschildert. Bei anspruchsvollen alpinen Touren, Gratwanderungen oder wenn ihr zum ersten Mal in den Bergen unterwegs seid, kann ein erfahrener Bergführer aber sehr sinnvoll sein. Auch für Themenwanderungen (Kräuter, Geologie) lohnt sich eine Führung.
Gibt es im Allgäu auch Wanderungen für Senioren?
Absolut! Das Allgäu bietet zahlreiche seniorengerechte Wanderwege mit moderaten Steigungen und guter Infrastruktur. Besonders geeignet sind Seeumrundungen (Alpsee, Hopfensee), Panoramawege mit Bergbahnunterstützung und die flachen Routen im Alpenvorland. Viele Wege sind gut ausgebaut und bieten regelmäßige Einkehrmöglichkeiten.
Kann man im Allgäu mit Hund wandern?
Ja, viele Wanderwege im Allgäu sind hundefreundlich. Allerdings gilt auf den meisten Almen Leinenpflicht zum Schutz des Weideviehs. Besonders geeignet für Hundewanderungen sind Waldwege und Seenumrundungen. Bei hochalpinen Touren solltet ihr die Kondition eures Hundes realistisch einschätzen. Nicht vergessen: Auch für den Hund ausreichend Wasser mitnehmen!
Noch ein paar abschließende Gedanken
Das Allgäu ist meine Heimat, und ich hoffe, ihr habt durch diesen Guide ein Gefühl dafür bekommen, wie vielfältig diese Region ist. Ob sanfte Wiesenwege, tosende Bergbäche oder majestätische Gipfel – hier findet jeder sein persönliches Wanderglück.
Nützliche Apps für unterwegs:
Komoot – benutze ich am häufigsten für Routenplanung und Navigation
Bergfex – gut für aktuelle Wetterdaten und Webcams
Outdooractive – große Community mit vielen Tourenvorschlägen
SummitLynx – digitales Gipfelbuch für die Wandertrilogie (macht Spaß!)
Allgäu Walser Card App – für Gästekarten und Bergbahn-Infos
Ich aktualisiere diesen Guide regelmäßig, denn ich bin ständig auf neuen Wanderungen unterwegs.
Weitere Wanderinfos im Allgäu
Wenn ihr noch mehr über spezielle Regionen oder Wandertypen erfahren möchtet, habe ich hier weiterführende Informationen für euch zusammengestellt:
Wandern nach Zielgruppen
Wandern mit Kindern im Allgäu
Alles über familienfreundliche Touren, Erlebniswege und Themenpfade. Mit vielen erprobten Tipps, damit auch die Kleinen Spaß haben. Inklusive Spezialtipps für:
Wandern mit Kinderwagen im Allgäu – Die besten kinderwagentauglichen Strecken
Wandern mit Kindern zu Wasserfällen – Spektakuläre Naturschauspiele für Familien
Wandern mit Kindern an Seen – Baden und Wandern kombiniert
Wandern für Senioren im Allgäu
Genusswanderungen ohne Überforderung, barrierefreie Wege und Touren mit Bergbahnunterstützung. Schöne Routen in entspanntem Tempo mit regelmäßigen Einkehrmöglichkeiten.
Wandern nach Regionen
Wandern im Westallgäu
Sanfte Hügel, beschauliche Landschaften und authentische Allgäuer Kultur. Die weniger bekannte, aber nicht weniger schöne Seite des Allgäus mit Geheimtipps abseits der Touristenströme.
Wandern im Oberallgäu
Alpine Herausforderungen und spektakuläre Gipfelerlebnisse. Für alle, die höher hinaus wollen und echte Bergluft schnuppern möchten. Von Oberstdorf bis zum Hochvogel.
So, jetzt seid ihr bestens vorbereitet für euren Wanderurlaub im Allgäu! Ich wünsche euch wunderbare Erlebnisse in den Bergen, auf den Hügeln und an den Seen. Genießt die Natur, die gute Allgäuer Küche und die herzliche Gastfreundschaft.
Und denkt daran: Es muss nicht immer der höchste Gipfel sein. Manchmal sind die schönsten Momente die stillen Pausen auf einer Almwiese, mit Blick auf die Berge und einem Stück Käse in der Hand.
Viel Spaß beim Wandern im Allgäu!Bad Waldsee, ein malerischer Kurort in Oberschwaben, bietet nicht nur Erholung und Wellness, sondern auch eine reiche Geschichte und zahlreiche sehenswerte Attraktionen. Tauchen Sie ein in die Vergangenheit und entdecken Sie die kulturellen Schätze dieser charmanten Stadt.
Wichtige Erkenntnisse:
- Wandertouren für Kinder unterschiedlichen Alters
- Tipps & Infos
- Beliebte Touren
